Grundsätzlich kann jeder, unabhängig von Beruf und Bildung, Bienen halten. Bereits im Jugendalter ist es möglich seine Bienenvölker zu betreuen. Die Bienenvölker sind unsere Haustiere und verdienen auch artgerecht gehalten zu werden. Das heisst sie geben uns vor, wieviel und wann sie Zeit an Betreuung benötigen. In unserem Terminkalender, sollte genau so viel Zeit übrig bleiben, wie unsere Bienen uns brauchen. Das sind mindestens 20 - 30 Stunden pro Volk und Jahr. Die Monate April bis Juni sind sehr arbeitsintensiv. Wer seinen Urlaub gerne in dieser Zeit verbringt, wird die Freizeit auf seine Bienenhaltung verlagern müssen. Die Partnerin oder der Partner sollten in die Entscheidung miteinbezogen werden. Besser ist es sogar, wenn man dieses aufregende Hobby zu zweit macht. Während die Männer sich mit der Ausstattung und Einrichtung eines Bienenstandes leichter tun und auch mit den Lasten der Beuten und Honigernte besser umgehen können, ist es erwiesen, dass Frauen mit mehr Gefühl imkern und besser spüren, was in den Völkern abgeht. Die partnerschaftliche Imkerei ist ein absolutes Erfolgsmodell. Die bekannte Vorstellung, dass man die Bienen retten kann, wenn man sich ein Bienenvolk im Garten hält und ihm genug Honig als Wintervorrat lässt, ist nicht sehr realistisch. Erst ab 6 Völkern ist es möglich, eine gute Vermehrung und die nötige Bildung von Reservevölkern zu machen. Nur die Auswahl an vitalen Völkern sichert den Fortbestand der Imkerei. Brauche ich ein Bienenhaus? Nein! Die zeitgemässe Imkerei ist mobil, sie kann sich nach dem Trachtangebot richten. Was man jedoch berücksichtigen soll, dass selbst bei der Magazinbetriebsweise ein entsprechender Arbeits- und Lagerraum benötigt wird. Das belegt schnell einmal die Grösse einer Garage. Die Honigverarbeitung braucht einen Raum, der die Lebensmittelverarbeitung zulässt und frei von Fremdgerüchen ist. Wie sieht es mit den finanziellen Aufwendungen aus? Für 6 Völker in Magazinbetriebsweise muss man mit Fr. 5'000 rechnen. Die Investitionen werden sich bei erfolgreicher Imkerei in den nächsten 5 bis 10 Jahren wieder durch Honigerträge zurückzahlen. Kann ich mit Bienen den Lebenunterhalt verdienen? Nein.
Was geben uns die Bienen neben Honigertrag zurück?
Wir beschäftigen uns mit der Natur, und lernen unsere summenden Freundinnen zu verstehen. Es gibt kein Hobby, welches den Alltagsstress besser abbaut. Wer zu nervös an den Bienen arbeitet, wird durch Stiche abgestraft. Zu guter Letzt werden wir mit einer Vermehrung der Völker, feinem Honig, Pollen, Propolis und Wachs belohnt.